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Der Weg des größten Schmerzes

Viele Menschen sind aufgrund der aktuellen Lage verunsichert, ob sie ihr Geld jetzt anlegen oder lieber warten sollen. Der DAX hat sich seit seinem Tiefststand vor einigen Wochen bereits wieder um ca. 40% erholt. Wer also im März mutig investiert hat, dessen Depot dürfte ordentlich im Plus sein. Doch im Nachhinein ist so etwas natürlich immer leicht zu sagen. Den perfekten Einstiegspunkt findet man in der Regel nicht. Zudem braucht es, wie oben bereits erwähnt, eine ordentliche Portion Mut, bei so einer Krise und Stimmung tatsächlich antizyklisch zu investieren!

Es kommen fast täglich Anfragen wie es denn nun weitergeht und ob man jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen soll.

Hier die Antwort: Ich weiß es nicht! Ich habe keine Glaskugel und ich werde mich hüten, Ihnen in solch‘ unsicheren Zeiten Anlagetipps zu geben. Trotzdem habe ich natürlich eine Meinung, welche ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wie ich persönlich weiter vorgehen werde, ist wie folgt:

Der DAX, hier stellvertretend für die „Börse“ (jaja, das stimmt nicht, weil die amerkanischen Indizes deutlich besser performen), ist seit seinem starken Knick wieder deutlich auf dem Weg nach oben.

Bild: Eigene Darstellung

Dieser Anstieg ist erstaunlich, sind die Zahlen aus der Wirtschaft doch verheerend. Selbst große, bisher gesunde Unternehmen, wie zum Beispiel Lufthansa, kämpfen ums Überleben und sind auf Staatshilfen, also Steuergelder, angewiesen. Zudem haben bereits viele Menschen ihre Arbeit verloren bzw. sind in Kurzarbeit. Warum steigen also die Börsen? Es liegt an den unglaublich vielen Milliarden, welche die FED, die EZB und die Regierungen in Umlauf bringen. Es wird Geld gedruckt, dass es nur so kracht und dieses Geld lässt die Aktienkurse steigen. Diese Billionen (!) Euro und Dollar werden uns mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Ohren fliegen. Die Rechnung wird kommen und Sie können sich sicher vorstellen, wer sie bezahlen muss? Zudem werden gerade alle Short-Seller (Spekulanten, die auf fallende Kurse wetten) aus dem Markt gedrückt, was die Kurse ebenfalls steigen lässt.

Wie geht es weiter?

Ich persönlich werde warten. Oben auf dem Bild sehen Sie 2 Szenarien, die eintreten könnten. Oben der grüne Pfeil setzt die Erholung fort und die Börsen erreichen neue Allzeithochs. Ich selbst bin da etwas pessimistischer und erwarte den Verlauf des roten Pfeils. Warum? Weil wir eine Wirtschaftskrise haben! Die Zahlen der Unternehmen sind eine Katastrophe. Gleichzeitig steigen jetzt viele Neulinge an der Börse ein und hoffen auf weiter steigende Kurse. Die Stimmung ist aufgrund der Lockerungen optimistisch, dass es bald wieder „normal“ weitergeht. Die Börse geht aber fast immer den Weg des größten Schmerzes! So wie jetzt die Short-Seller auf die Nase bekommen, werden dann vermutlich all‘ die Optimisten eine drauf bekommen, denn die Börse geht den harten Weg. Will heißen: Wenn alle steigende Kurse erwarten, werden sie fallen.

Die zweite Corona-Welle steht außerdem noch aus. Ich gehe von einer langen Abwärtsbewegung aus, die sogar neue Tiefs mit sich bringen könnte!

Auch können die Regierungen und Notenbanken nicht unendlich weiter Geld drucken. Die Staatshilfen werden nicht ewig halten und dann werden viele Pleiten folgen. Man mag sich gar nicht ausdenken was passiert, wenn durch die vielen Insolvenzen auch die Banken in Bedrängnis geraten…!

Sie haben in den letzten Wochen satte Gewinne gemacht? Dann sollten Sie sich jetzt überlegen, den Gewinn mitzunehmen und eventuell auszusteigen. Sie haben aufgrund der Lage gezögert? Ich sage es mal so: Lieber nicht investiert sein, als später jahrelang auf einem Verlust zu sitzen.

Es gilt wie immer: Lassen Sie sich nicht von Emotionen (ich muss jetzt dabei sein!) leiten. Folgen Sie nicht der Herde und beobachten Sie den Markt ganz genau, bevor Sie Ihr sauer verdientes Geld investieren! Halten Sie Ihr Geld zusammen und bleiben Sie gesund!

*Update* vom 10.11.2020

Es ist offensichtlich die grüne V-Linie geworden. Glückwunsch an diejenigen, die investiert waren. Ab jetzt ist wieder Vorsicht angesagt, denn nachdem die Wahl in den USA entschieden ist und gestern ein Impfstoff angekündigt wurde, haben wir nochmal mehrere Kurssprünge gesehen. Die wichtigen Indizes haben jetzt ihre Höchststände erreicht und teilweise sogar übertroffen. Wer also jetzt in Aktien oder ETFs investieren möchte, der sollte sich das genau überlegen und nur dann investieren, wenn er einen Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren hat.

 

Crash an der Börse? Endlich!

Nach über 10 Jahren, in der die Börse nur eine Richtung kannte und ständig neue Höchststände zeichnete, findet jetzt endlich eine Korrektur statt. Ausgelöst durch zwei Gründe (Stand 10.03.2020), nämlich einem schwarzen Schwan namens Corona-Virus, den damit verbundenen Unsicherheiten, und dem daraus resultierenden Ölkrieg, sind die Börsen in weniger als 3 Wochen um bereits 25% abgestürzt.

Bild von Mediamodifier auf Pixabay

Folgendes spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und ist keine Empfehlung! Sie sind für Ihr Geld selbst verantwortlich. Denken Sie immer vor Aktionen diesbezüglich gründlich nach, folgen Sie NICHT der Herde und lassen Sie auf keinen Fall Angst oder gar Panik zu Ihrem Ratgeber werden!

Ich bin kein Prophet, aber ich gehe davon aus, dass die Indizes noch ein kräftiges Stück fallen werden, bevor es in die Erholung geht. Das kann durchaus noch einige Monate dauern!

Was bedeutet das für den privaten Anleger?

Das hängt natürlich in erster Linie von Ihrer persönlichen Situation ab.

Variante 1: Sie haben bereits einen ETF-Sparplan am laufen und Ihr Anlagehorizont beträgt noch mehr als 10 Jahre.

Machen Sie nichts! Lehnen Sie sich zurück und freuen Sie sich über die günstigen Preise, die Sie jetzt bekommen. Vielleicht denken Sie sogar über eine Erhöhung der monatlichen Sparrate nach, um den Cost-Average-Effekt voll auszunutzen!

Variante 2: Sie spielen schon geraume Zeit mit dem Gedanken, sich einen ETF-Sparplan einzurichten, trauen sich das jetzt aber nicht.

Großer Fehler! Genau jetzt ist der richtige Punkt einzusteigen. Diese Chance gibt es vielleicht alle 10 Jahre mal. Sehen Sie sich das Bild oben an! Investieren Sie, wenn die Preise unten sind und ernten Sie, wenn die Kurse oben sind. Den perfekten Einstiegspunkt ganz unten trifft man sowieso nicht, daher sollten sie JETZT loslegen. Bei einem Sparplan greift, wie oben bereits erwähnt, der Cost-Average-Effekt und Sie profitieren langfristig erheblich von diesem Crash.

Variante 3: Sie verfügen über eine größere Summe Geld, zB. ein Erbe, und wollen das in Aktien oder ETFs investieren.

Hier sollten Sie sehr bedacht vorgehen. Da keiner weiß wie tief es noch geht, sollten Sie das Geld in mehreren Tranchen investieren. Alles auf einmal zu investieren ist zu gefährlich, denn die Börsen könnten weiter fallen und dann brauchen Sie Jahre, bis sie den Wertverlust wieder drinhaben.

Variante 4: Sie sind schon viele Jahre an der Börse investiert und nun sehen Sie ihr Depot dahinschmelzen.

Das ist leider die denkbar schlechteste Variante. Eine Absicherung in Form eines „Stop Loss“ wäre hier angebracht gewesen. Die meisten Anbieter von Depots/Sparplänen bieten das an. Damit lassen sich Verluste begrenzen und Gewinne mitnehmen. Bei einem Anlagehorizont von unter 10 Jahren sollten Sie immer Ihr Depot absichern. Die Höhe müssen Sie für sich selbst entscheiden. Ich persönlich sichere mit 20% ab. Sie brauchen das Geld die nächsten 10 Jahre oder länger nicht? Dann sollten Sie sich genau überlegen, ob sie jetzt noch mit Verlust aus Panik verkaufen oder ob Sie das Ganze lieber aussitzen wollen.

Fazit:

Ein Börsen-Crash ist kein Weltuntergang, sondern ein Chance, sein Geld klug zu investieren. Lassen Sie sich von Nachrichten oder Politikern keine Angst machen, sondern gehen Sie wohl überlegt vor. Hören Sie nicht auf Crash-Propheten und bilden Sie sich stets Ihre eigene Meinung.

Am Ende möchte ich noch Carl Mayer von Rothschild zitieren: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“

 

 

 

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 6

Geld – ein notwendiges Übel

Ihnen ist Geld nicht besonders wichtig? Mir auch nicht. Aber sind wir mal ehrlich: Wozu steht man jeden Tag auf und geht zur Arbeit? Aus Spaß am Beruf? Aus dem Drang heraus, sich selbst zu verwirklichen? Das mag bei so manch‘ einem sogar zutreffen. Aber würden Sie auch arbeiten gehen, wenn Ihr Boss Ihnen plötzlich kein Gehalt mehr zahlt? Nö? Natürlich nicht, denn von irgendwas muss man nunmal leben. Der Vermieter will jeden Monat pünktlich Kohle sehen und auch das Essen will bezahlt werden. Selbst bei der Tafel bekommen Sie nichts kostenlos. Geld ist ein notwendiges Übel, im wahrsten Sinne. Macht es glüklich? Das hängt vermutlich vom Typ Mensch ab. Manche definieren sich über Geld, andere sehen es als Werkzeug. Aber eines kann man dem schnöden Mammon nicht absprechen: er beruhigt ungemein!

5 Beiträge lang haben wir uns bereits intensiv mit unseren Finanzen beschäftigt. Fassen wir das Wichtige nochmal kurz zusammen:

Machen Sie keine Schulden!

Schulden sind immer eine Belastung. Zudem stellen sie ein Risiko dar. Sie könnten Ihre Arbeit verlieren und in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Bei einer Finanzkrise oder einem Crash des Finanzsystems sind zwar fast alle Vermögenswerte weg, doch Schulden bleiben natürlich! Es gibt normalerweise keinen Grund sich zu verschulden. Selbst die berühmte „kaputte Waschmaschine“ gibt es heutzutage bereits für kleines Geld zu kaufen. Lassen Sie sich durch niedrige Zinsen nicht in die Schuldenfalle locken. Die Freude am neu gekauften Produkt hält nur kurz, aber die Raten zahlen sie mitunter jahrelang ab. Überlegen Sie sich das ganz genau!

Kosten im Blick halten

Behalten Sie Ihre Kosten, vor allem die regelmäßigen, wiederkehrenden, im Auge. Schnell verliert man den Überblick und das Konto ist schon in der Mitte des Monats leer. Nehmen Sie sich einmal im Jahr ein paar Stunden Zeit, um laufende Kosten zu prüfen und ggf. die entsprechenden Anbieter zu wechseln. Im Internet wird einem das leicht gemacht und schneller kann man sein Geld nicht verdienen, als mit ein paar Klicks. Halten Sie ihr Geld zusammen!

Versicherungen

Die Deutschen lieben ihre Versicherungen. Die Versicherungswirtschaft freut es, denn denen geht es mehr als gut. Versichern Sie nur das Nötigste. Vergleichen Sie im Internet und lassen Sie sich nicht von einem Vertreter bequatschen. Der lebt schließlich von den Provisionen, die SIE bezahlen. Lassen Sie keinen Versicherungsvertreter, auch keinen von irgendwelchen „Vermögensberatungen“, in Ihr Haus. KEINEN. Die wollen nur verkaufen und den freundlichen Besuch bezahlt wer? Oftmals versuchen die Ihnen nur Angst zu machen, damit Sie sich gegen die Zombie-Apokalypse oder ein abstürzendes Ufo versichern. Sicher ist dann aber nur eins: Ihr Geld ist weg!

Konsum

Konsum macht Spaß, keine Frage. Den will ich Ihnen auch nicht verderben. Man muss aber unterscheiden zwischen Konsum und Verschwendung. Unnötiger Konsum schadet Ihnen ähnlich wie obengenannte Schulden und die beiden hängen auch oft zusammen. Legen Sie sich für Konsum idealerweise ein monatliches Budget fest und versuchen Sie das einzuhalten. Machen Sie nicht bei allen Trends mit und lassen Sie sich von der Werbung nicht zu sehr manipulieren.

Ein zartes Pflänzchen

Bild von RoboAdvisor auf Pixabay

So sollten Sie ihr Sparvorhaben sehen. Wenn Sie in jungen Jahren mit kleinen Beträgen beginnen und diese zum Beispiel in einen ETF-Sparplan ansparen, dann kann daraus über die Jahre ein mächtiger Baum werden. Das ist kein Hexenwerk, sondern ganz einfach Mathematik und liegt am exponentiellen Wachstum, den das regelmäßige Sparen und die lange Laufzeiten mit sich bringen. Lassen Sie niemanden zwischen sich und Ihr Geld! Damit meine ich: keine Versicherung, keinen Fondsmanager, keine sogenannten Berater. Immer, wenn Sie eine Person oder Firma zwischen sich und Ihr Geld lassen, schmältert das Ihre Rendite erheblich, denn die wollen ein Stück von Ihrem Kuchen abhaben. Durch den Zinseszinseffekt summieren sich die Kosten über die Jahre/Jahrzehnte zu einem riesigen Batzen, der Ihnen im Alter fehlt. Lassen Sie das nicht zu. Vertrauen Sie niemandem, wenn es um Ihr Geld geht.

Verlassen Sie sich auf niemandem, was Ihre finanzielle Zukunft angeht, auch oder gerade nicht auf den Staat. Übernehmen Sie selbst Verantwortung und bedenken Sie immer: Ihre Rente ist definitiv nicht sicher!

Klumpenrisiko einfach erklärt

Bild: © rockpix / Fotolia

Meine Eier und ich

Was ich in meinen Beiträgen meine, wenn ich von einem Klumpenrisiko schreibe, möchte ich Ihnen im Folgenden erklären.

Kurz gesagt handelt es sich um ein stark gebündeltes Risiko für Ihr Geld, weil es in nur eine Anlageklasse investiert ist. Ein noch höheres Risiko haben Sie, wenn sie auch innerhalb dieser Anlageklasse Ihr Geld nicht verteilen (diversifizieren), sondern alles in einem einzelnen Produkt, z.B. einer einzigen Aktie oder einer Immobilie steckt.

Nehmen wir mal die junge Dame auf dem Bild. Sie hat alle Eier in einen Korb gelegt. Fällt ihr der Korb jetzt aber herunter, sind alle Eier kaputt. Hätte sie die Eier jedoch in verschiedene Körbe verteilt und es fällt einer herunter, so sind nur ein paar Eier kaputt, der Großteil der Eier in den anderen Körben ist aber noch ganz.

Übertragen aufs Investieren gibt es natürlich auch Beispiele:

Das berühmteste Beispiel ist wohl die Aktie der Telekom. Hätte man am 01.01.2000 einen Tausender in die T-Aktie investiert, dann hätte man über 80% seines Geldes mit dem Absturz der Aktie verloren. Zugegeben, das ist ein extremes Beispiel.

Bild Quelle: Eigene Darstellung / Comdirect*

Hätte man stattdessen seine 1000,-Euro in einen DAX-ETF, welcher nun wirklich nicht die erste Wahl bei ETFs ist, investiert, dann hätte man aus den 1000,-Euro im exakt selben Zeitraum ca. 1750,-Euro gemacht, und das trotz zweier Finanzkrisen, welche in diesem Zeitraum stattgefunden haben .

Bild Quelle: Eigene Darstellung / Comdirect*

Bei einem DAX-ETF wäre Ihr Geld nämlich nicht in einer einzigen Aktie angelegt, sondern in allen 30 Unternehmen, welche sich darin befinden. Auch die schwanken natürlich über die Jahre hoch und runter. Das Risiko ist jetzt aber auf 30 verschiedene Unternehmen verteilt und die Schwankungen und Risiken heben sich so gegenseitig weitestgehend auf.

Noch ein Beispiel:

Sie erben 200000,- Euro und investieren dieses Geld in eine Eigentumswohnung. Ihr gesamtes Vermögen (Eier) steckt in einer einzigen Immobilie (Korb). Es darf jetzt nichts Unerwartetes, wie z.B. Mietausfälle, Schimmel in der Wohnung, Rechtsstreitigkeiten, Mietpreisbremse oder das Gebäude brennt ab, passieren, sonst können Sie ihre Rendite auf lange Zeit vergessen. Es kann sogar richtig teuer werden.

Würden Sie stattdessen das Erbe in einen Immobilien-REIT oder ETF stecken, wäre auch hier Ihr Geld auf viele Immobilien verteilt, was das Risiko deutlich senken würde.

Das geringste Klumpenrisiko hätten Sie jedoch, wenn Sie die 200000,- Euro in verschiedene Anlageklassen verteilen. Beispielsweise 15% in Edelmetalle, 70% in ETFs und die restlichen 15% in P2P.

Fazit: Nie alle Eier in einen Korb legen, auch wenn dieser noch so lukrativ erscheint. Je mehr Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen verteilen, desto besser sind Sie vor Krisen und Verlusten geschützt.

Mit Coffee-to-go reich werden und die Umwelt retten

Zugegeben, der Titel ist heute sehr reißerisch ausgefallen. Ich möchte Ihnen heute mal wieder eine kleine Rechnung aufmachen. Diese soll Ihnen zeigen, wie bereits eine kleine Änderung des eigenen Verhaltens eine ganze Menge bewirken kann.

Foto: © rcfotostock / Fotolia

Als ich noch Angstellter war, kaufte ich mir Morgens auf dem Weg zur Arbeit immer einen Coffee-to-go bei Starbucks. Es handelte sich um einen Cappuccino, um genau zu sein. Ich fand das immer sehr praktisch: Der Cappuccino war heiß, schmeckte ziemlich lecker und der Becher flog natürlich noch unterwegs in den Müll. Ein Becher in der mittleren Größe schlägt übrigens mit rund 4,-Euro zu Buche. So machen das tausende Menschen in Deutschland – Sie auch? Ich will hier gar nicht als Moralapostel auftreten und groß erklären, was das für die Umwelt bedeutet, sondern in erster Linie, was das in Ihrem Geldbeutel bewirken kann:

Bei 22 Arbeitstagen kostet uns der Spaß 88,-Euro im Monat.

In einem Jahr sind wir 1056,-Euro los und haben 264 Becher in den Müll geworfen.

Nach 10 Jahren sind das bereits 10560,- Euro und 2640 Becher.

Nach 20 Jahren ist bereits ein neues Auto weg, nämlich 21120,-Euro. Dazu kommt ein Müllberg, bestehend aus 5280 Bechern!

Hat man sich erstmal an etwas gewöhnt, so geht es mir jedenfalls, dann bleibt man sehr gerne dabei und 20 Jahre sind da gar nichts, im Vergleich zu einem ganzen Arbeitsleben.

Was wäre nun, hätte ich meinen Cappu zuhause gemacht und in einer Thermoskanne mitgenommen? Hätte ich die 4 Euro jeden Tag auf die Seite gelegt? Wer weiß…

Nehmen wir aber theoretisch mal an, wir hätten die 88,-Euro im Monat nicht in der Starbucks-Filiale ausgegeben, sondern in die Starbucks-Aktie investiert.

Bild: Eigene Darstellung/ comdirect*

Von 1998 bis 2018, also im Zeitraum von 20 Jahren, hat genau diese Aktie im Jahr durchschnittlich 15% Rendite gebracht. Das nenn‘ ich mal eine Ansage!

Nach einem Jahr hätten wir 1141,-Euro angespart.

Nach 10 Jahren wären wir, der Zinseszinseffekt greift bereits, schon bei 23182,-Euro gewesen.

Nach 20 Jahren wäre unser Depot auf 116970,-Euro angewachsen und über 5000 Becher weniger würden die Umwelt verdrecken.

Und mal ganz ehrlich: Hätten wir auf irgendetwas schmerzlich verzichten müssen? Nicht wirklich, oder? Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen. Unnötiger Konsum, und nichts anderes ist der tägliche Coffee-to-go meiner Meinung nach, kostet richtig Geld, welches wir später im Alter mit Sicherheit besser gebrauchen können. Ich bin übrigens kein Freund vom Investieren in Einzelaktien, wegen des Klumpenrisikos. In diesem Fall war das aber ein perfektes Beispiel. Ich selbst bin von breitgestreuten ETFs, wie beispielsweise dem MSCI-World, überzeugt, denn die schwanken weniger und sind krisensicherer. Wie Sie einen ETF-Sparplan einrichten, können Sie hier nachlesen>>>